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Happiness vs. Work-Life-Balance

“Die letzten 6 Monate war ich nur noch müde, war grundlos aggressiv und hatte keinen Spaß mehr an irgendwelchen Aktivitäten. Ich habe Herzrasen gehabt, ich hatte Schweiß auf der Stirn, ich konnte nichts mehr machen.”  Männlich, unter 30 Jahre, beruflich & privat erfolgreich. Diagnose: Burn-out. 


Immer wieder höre ich von Menschen in meinem Umfeld, wie sie langsam aber sicher an ihrem Job zugrunde gehen und Krankheiten den Weg bis zu einem neuen Tiefpunkt ebnen. Obwohl ich persönlich häufig darüber rede und mindestens ein mal am Tag Beiträge zum Thema Work-Life-Balance, Mindfulness oder ganz einfach Glück in meinen Social Media Accounts sehe, gibt es genug Personen die diese Botschaften nicht erreichen. Ausgelöst durch die obere Schilderung meines Freundes, habe ich mir vorgenommen mehr über mein Verständnis von Führung, “Work-Life-Balance”, die Rolle von Unternehmen und dem Stellenwert unserer Arbeit zu schreiben. Ich hoffe ich kann damit zu einer Veränderung beitragen und mehr Menschen zu Glück verhelfen. 


Starten möchte ich mit einer Lebenseinstellung welche meine Karriere stark geprägt hat. Für mich gibt es die viel zitierte “Work-Life-Balance” in dieser Form einfach nicht. Ich glaube darin drückt sich schon das grundlegende Problem aus dem wir immer wieder in unserer Gesellschaft begegnen. Wenn wir das Wort “Work-Life-Balance” auseinander nehmen oder zumindest wörtlich übersetzen, so muss es eine Balance zwischen Arbeit und Leben geben. Doch was sagt das über die Arbeit aus die wir verrichten? Gehört die Arbeit nicht zu unserem Leben dazu? Ist die Arbeit gleichzusetzen mit dem Tod der im Kontrast zum Leben steht? Meiner Meinung nach ist genau das ein Großteil des Problems. Solange wir die Arbeit nicht als Teil unseres Lebens akzeptieren und auch akzeptieren was für einen Stellenwert die Arbeit in unserem Leben hat, werden wir mit unserer Arbeit immer ein Problem haben.

Wir werden geboren, wachsen (hoffentlich) mit einer schönen Kindheit auf, gehen zur Schule und irgendwann auf eine Universität oder machen eine Ausbildung. Die ersten 20 Jahre unseres Lebens sind sehr auf unsere persönliche Entwicklung fokussiert. Mit 20 Jahren verändert sich dies für viele Menschen. Zwischen 20 und 25 Jahren starten wir in irgendeiner Weise mit unsere beruflichen Karriere. Mit dem aktuellen Renteneintrittsalter von 67 Jahren bedeutet dies, dass wir zwischen 42 und 47 Jahre lang arbeiten. Im Vergleich zu unserer Kindheit bzw. Der Rentenzeit ist das ein deutlich größerer beziehungsweise sogar DER größte Anteil an unserem Leben. 

Meiner Meinung nach sollten wir die Arbeit als einen enorm wichtigen Bestandteil unseres Lebens akzeptieren. Arbeiten gehört zum Leben dazu. Daher gibt es für mich keine “Work-Life-Balance” sondern eher eine Work-Freetime-Balance wenn man das so sehen möchte. Doch auch dies ist meiner Meinung nach eine Sichtweise die nur unweigerlich zu Frustration führen kann. Es geht darum einen Job zu finden der einem wirklich Spaß macht. Als ich noch zur Schule ging sagte mir einer meiner Lehrer einmal, dass es bei dem Beruf den man ausüben möchte um die Berufung geht. “Zu was fühlt ihr euch berufen? Was wollt ihr gerne machen?” Ich übersetzte das für mich in die beiden Fragen: 


Was macht dir Spaß? 


Was macht dich glücklich? 


Wir sollten eine Arbeit finden die uns erfüllt, die uns glücklich macht und an der wir Spaß haben. Haben wir keinen Spaß an der Arbeit die wir verrichten, so werden das verdammt lange 42-47 Jahre. Das ist für mich eine absolute Horrorvorstellung. “Die durchschnittliche Lebenserwartung eines männlichen Neugeborenen in Deutschland beträgt laut der Sterbetafel 2016/2018 durchschnittlich 78,5 Jahre. Bei weiblichen Neugeborenen beträgt die Lebenserwartung durchschnittlich 83,3 Jahre” (Quelle Statista). Legt man diese durchschnittliche Lebenserwartung zugrunde, würde man den Großteil seines Lebens mit etwas verbringen auf das man keine Lust hat. Tauscht man also auf der Arbeit Lebenszeit gegen Geld ein, so ist nahezu jeder Mensch unterbezahlt, denn das Leben sollte deutlich mehr Geld wert sein, wenn man es denn überhaupt aufwiegen kann.   


Ich glaube daran, dass jeder etwas kann, jeder eine Leidenschaft hat die es zu nutzen gilt. Ich glaube das jeder einen Job ausüben kann den er wirklich liebt und das wir unser Arbeitsleben besser nutzen können. Dadurch wird sich mehr Zufriedenheit und Glück einstellen und Probleme/Krankheiten wie Burn-out oder ähnliches können verringert werden.


Der Weg zu der Erkenntnis was man wirklich gerne machen möchte in seinem Leben ist durchaus nicht ganz einfach. Durch diverse gesellschaftliche Normen, Erwartungen oder auch Verpflichtungen die man bereits eingegangen ist, wird einem der Weg dahin erschwert, doch möglich ist dies ohne jeden Zweifel. Es gibt eine Vielzahl an Techniken die man anwenden kann um ein Bewusstsein dafür zu bekommen. Gerne unterstützen wir bei new minds auch in diesem Prozess. 


Beispiele hierfür wären entweder das klassische Individual-Coaching oder unser fantastisches zweitätiges Retreat, der new minds Kompass. Schaut doch mal rein!




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