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  • AutorenbildFlorian

Agilität ist nicht nur etwas für IT-Abteilungen

Immer wieder begegnet uns das Vorurteil, dass agiles Arbeiten nur in IT-Abteilungen funktioniert und wenn es mal eine Ausnahme gibt, dann nur wenn man so kreativ unterwegs ist wie im digitalen Marketing. Eine der häufigsten Denkfehler ist, dass man agiles Arbeiten nicht auch auf andere Bereiche, Projekte, Prozesse ausweiten kann.


Die Methoden mögen nicht immer in alle Abteilungen und Projekte passen, aber das grundlegende Mindset, die Werte und die Haltung, die damit einhergeht, hat auch außerhalb der IT- bzw. Digitalbubble seine Berechtigung. Häufig liest man von agilen Werten aus dem agilen Manifest (https://agilemanifesto.org/iso/de/manifesto.html) oder den SCRUM Values. Auch wenn das agile Manifest die Grundlage geliefert hat, kann man mit den Scrum Values auch in Nicht-IT-Abteilungen sehr viel anfangen.


Die Scrum Values wurden wie folgt definiert:

  • Fokus

  • Commitment

  • Offentheit

  • Respekt

  • Mut


Im Folgenden möchte ich eine kurze Erläuterung geben, warum diese Werte so grundlegend und in viele Fällen auch Abseits von Scrum äußerst erstrebenswert sind.


Fokus

Die Fokussierung auf das Wesentliche und die effiziente Bearbeitung von Themen ist in der heutigen Zeit eine wahre Tugend geworden. Immer häufiger wird man durch das Smartphone, mehrere Projekte, Kollegen oder Störungen von seiner eigentlichen Arbeit abgelenkt. Dabei wäre eine konzentrierte und fokussierte Arbeit nicht nur aus zeitlicher Perspektive sondern auch aus finanzieller Sicht sinnvoller. Wenn man die Fokussierung größer denkt, landet man bei einem Projektteam, Team, Bereich, einer Abteilung oder gar bei einem gesamten Unternehmen das eine Aufgabe oder ein Ziel fokussiert hat. Auch wenn sich das beim Lesen jetzt nicht wie die große Offenbarung anhört, findet man in Unternehmen dennoch nach wie vor gegenläufige Zielvereinbarungen, konkurrierende Projekte und häufig einfach zu viele Themen um diese fokussiert abzuarbeiten.


Commitment

Der Wert reiht sich hinter Fokus direkt als zweitwichtigster ein. Gemeint ist eine Selbstverpflichtung und zu seinem Wort bzw. seiner Aussage zustehen. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit und wie der Wert Fokus keine Rocket Science und dennoch fällt es vielen Mitarbeitenden in Unternehmen schwer ihre Zusagen hinsichtlich Deadlines zu halten. Aufgrund der mangelnden Fokussierung werden zeitgleich zu viele Projekte bearbeitet. Dadurch gelangen Mitarbeitende unter Druck und aus der Angst heraus „Nein“ sagen zu müssen landet das nächste Projekt auf dem Schreibtisch. Am Ende wird aus dem Commitment eine Entschuldigungsmail und die ganze Planung beginnt zu wanken.


Offenheit

Hiermit ist die Offenheit hinsichtlich neuer Wege, Lernbereitschaft und Transparenz gemeint. Gerade unter Zeitdruck aka Stress ist unser Gehirn darauf ausgelegt lieber den bekannten Weg zu gehen als neue auszuprobieren. Dabei wäre ein neuer Weg ggfs. sogar lohnenswerter. Die grundsätzliche Lernbereitschaft wird eine immer größere Rolle in unserem zukünftigen Arbeitsmarkt einnehmen. Durch neue digitale Tools die sich teilweise täglich weiterentwickeln, neuen Trends oder Automatisierungen sind wir darauf angewiesen zu lernen und uns immer weiterzuentwickeln. Ebenso wichtig ist die Transparenz. Dies können Arbeitsergebnisse, -schritte, Ziele oder die aktuelle Unternehmensperformance sein. Durch mehr Transparenz können Mitarbeiter*innen eigenverantwortlicher arbeiten und bessere Entscheidungen zum Wohle des Unternehmens treffen.


Respekt

Grundsätzlich sollte der Umgang mit unseren Kolleg*innen immer von Respekt und Wertschätzung geprägt sein. Wichtig ist in diesem Zuge auch die wertschätzende gewaltfreie Kommunikation, um Bedürfnisse klar zu formulieren. Dieser Punkt ist meiner Meinung nach eine Selbstverständlichkeit.


Mut

Um alle die vorher genannten Werte wahrhaftig leben zu können bedarf es eine große Portion Mut. Mut Fehler zu machen, Mut auch einmal „Nein“ zusagen oder Mut um ein Commitment zu geben was auch wirklich eines ist.


Die hier definierten Scrum Werte habe ich bewusst nicht auf Scrum als Methode bezogen sondern einfach mal für sich stehen gelassen und ich glaube selbst ohne die Methode kann man als Mitarbeiter oder als Unternehmen sehr viel davon im Alltag anwenden. Lebt man nach diesen Werten, ist der Schritt zur Methode (also dem prozessualen Vorgehen) nicht weit und eher das sprichwörtliche Sahnehäupchen.


Um diese Werte zu leben bedarf es eigentlich „nur“ einer anderen persönlichen Einstellung und ggfs. einer Führungskraft die mitzieht, Rahmenbedingungen und eine sichere Zone schafft. Impulse wie man das als Führungskraft ermöglicht findet ihr bald hier auf unserem Blog.


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